2,5 Jahre, 3 Jahre oder 3,5 Jahre – Ausbildungsverkürzung bei Chemielaboranten und Chemikanten
2,5 Jahre, 3 Jahre oder 3,5 Jahre – Ausbildungsverkürzung bei Chemielaboranten und Chemikanten
Meine Kollegin Julia erzählt euch von der Möglichkeit der Ausbildungsverkürzung:
Jede Ausbildung hat eine festgelegte Dauer. So auch im chemischen Bereich. Diese richtet sich nach Umfang und Schwierigkeit der Lerninhalte. Im Normalfall ist die Regeldauer der Ausbildung zum Chemielaborant/zur Chemielaborantin und zum Chemikant 3,5 Jahre.
Wir eignen uns während der Ausbildung ein breit gefächertes Wissen über chemische Grundlagen vom Aufbau eines Atoms, die geschichtliche Entwicklung der Modellvorstellungen bis hin zu chemischen Reaktionen und Hintergründen, Arbeitssicherheit, den Umgang mit Gefahrstoffen wie Säuren/Basen oder Giftstoffen, großtechnische Abläufe und Anlagen, mathematisches Grundwissen, Qualitätsmanagement und Umwelttechnik an. Um diese Lernfelder zu verinnerlichen braucht es natürlich einige Zeit, weshalb diese Ausbildungen zu den längeren gehören.
An der Berufsschule fängt man in der 10. Klasse an und endet in der 13.Klasse. Da sich die Inhalte der 10. Klasse teils mit Inhalten der 10. Klasse Realschule überschneiden und die meisten Firmen einen Realschulabschluss bei Chemielaboranten voraussetzen, besteht die Möglichkeit bei guten Berufsschulnoten die Ausbildung um ein halbes Jahr auf drei Jahre zu verkürzen.
Hat man an der vorherigen Schule sein Fachabitur oder die allgemeine Hochschulreife (Abitur) absolviert besteht sogar die Möglichkeit um ein ganzes Jahr auf 2,5 Jahre zu verkürzen. Dies erfordert neben sehr guten Berufsschulnoten auch eine große Bereitschaft zum selbstständigen Lernen und ein gutes chemisches Verständnis und Grundwissen, um sich viele Themen selbst zu erarbeiten.
Ich habe an einem Gymnasium mein Abitur geschrieben und verkürze meine Ausbildung in Abstimmung mit der Schule, den Lehrern und meinem Betrieb nun um ein Jahr. Dass viel Arbeit auf mich zu kommt wusste ich natürlich, aber es fordert auch privat einige Opfer wie der Verzicht auf Urlaub/Ausflüge und sonstige Aktivitäten, da die Zeit zum Lernen genutzt werden muss. Aufgrund von Corona hatte ich meine Abschlussprüfung Teil 1 im Juni, nach den Sommerferien bleiben ~10 Wochen bis zur Abschlussprüfung im Dezember. Ohne die Unterstützung und den Rückhalt unseres Ausbilders, der Firma und der Lehrer die sämtliches Material zur Verfügung stellen wäre es deutlich schwerer auf so kurze Zeit alles zu lernen. Natürlich verlangt es auch etwas Mut zur Lücke, doch diese sollte möglichst klein gehalten werden.
Wie viel das Verkürzen einem abverlangt lässt sich auch daran erkennen, dass nur ein kleiner Teil (in meiner Berufsschulklasse bin ich die einzige die um ein Jahr verkürzt) diesen Schritt wagt. Viele verkürzen jedoch um ein halbes Jahr.
Die Voraussetzungen die der Betrieb ans Verkürzen stellt sind sehr gute Noten in der Berufsschule und ein hohes Engagement. So machen auch einige Chemikanten meines Lehrjahrs ihre Ausbildung auf drei Jahre.
Ich hoffe, die Prüfung im Dezember verläuft gut und dass ich bald voll ins Berufsleben einsteigen kann.
Eure Julia
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